Versicherungen rund um's Pferd | Tierhalterhaftpflicht & Co.
Pferdeversicherungen: Wie sollte ich mein Pferd versichern?
Es mag Diskussionen darüber geben, ob einige Versicherungen notwendig sind, aber bei der Tierhalterhaftpflichtversicherung gibt es keine Debatte. Während sie für Hunde in vielen Ländern vorgeschrieben ist, ist sie für Pferde zwar nicht zwingend erforderlich, dennoch sollte sie für jeden privaten Pferdebesitzer als unverzichtbar angesehen werden. Unfälle können schnell passieren. Ein Pferd erschrickt sich, tritt aus und verletzt dabei eine Person. Insbesondere in Fällen, in denen Menschen verletzt werden, können hohe Schadenskosten entstehen. Aber wer haftet in solchen Situationen? Nun, der Tierhalter, und das mit seinem gesamten privaten Vermögen. In der Regel spielt es keine Rolle, ob der Tierhalter schuldhaft gehandelt hat oder nicht.
Da Pferde zu den Fluchttieren gehören, ist das Unfallrisiko auch bei Ihrem Pferd nicht zu unterschätzen. Bricht Dein Pferd beispielsweise von der Koppel aus und verletzt Personen oder ist schreckhaft und verursacht einen Verkehrsunfall, summieren sich die finanziellen Forderungen schnell zu hohen Beträgen - sämtliche Schadenersatzansprüche fallen in vollem Umfang auf den Tierhalter zurück.
Eine Pferdehaftpflichtversicherung bietet Dir eine finanzielle Abdeckung bis zur vereinbarten Versicherungssumme für Dein Pferd.
Alle Versicherungsunternehmen decken eine pauschale Summe für Personen-, Sach- und Vermögensschäden ab. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass nur Schäden an Dritten von der Versicherung erfasst werden. Wenn z.B. das Pferd beim Ausladen gegen das eigene Auto tritt, müssen die Reparaturkosten selbst getragen werden. Bei grober Fahrlässigkeit können die Versicherer die Leistungen sogar verweigern.
Für Vereine und gewerbliche Betriebe tritt übrigens die Betriebshaftpflichtversicherung an die Stelle der Tierhalterhaftpflicht.
Die wichtigsten Informationen zur Haftpflichtversicherung auf einen Blick:
Deckungssumme:
Es ist ratsam, eine Deckungssumme von etwa 15 Millionen Euro für Personen-, Sach- und Vermögensschäden in Betracht zu ziehen, wobei auch höhere Versicherungssummen möglich sind.
Versicherungszeitpunkt:
Die Haftpflichtversicherung für ein Pferd wird in der Regel notwendig, sobald es von der Mutterstute abgesetzt wird, spätestens jedoch bis zum Ende des ersten Lebensjahres. In der Regel sind Fohlen zuvor über die Stute versichert.
Beginn der Reitausbildung:
Das Risiko ändert sich mit dem Anreiten eines jungen Pferdes, was auch den Versicherungsbeitrag beeinflusst. Daher sollte der Versicherer informiert werden, wenn die Ausbildung eines Pferdes beginnt.
Fremdreiterrisiko:
Es ist wichtig, dass der Anspruch von fremden Reitern in die Haftpflichtversicherung eines Reitpferdes miteinbezogen ist. Wenn das Pferd unter einem Fremdreiter Schäden an Sachen oder Dritten verursacht, greift der Versicherungsschutz. Falls der Fremdreiter selbst Schäden erleidet, haben sowohl er als auch seine Sozialversicherung Ansprüche gegen den Pferdebesitzer. Die Fremdreiterversicherung gehört heutzutage in der Regel zum Standard-Leistungsprogramm der Haftpflichtversicherung und muss nicht mehr separat abgeschlossen werden.
Absicherung für Reitbeteiligungen:
Eine Reitbeteiligung wird oft wie ein Mitbesitzer behandelt. Wenn die Reitbeteiligung Schäden an Sachen oder Dritten mit dem Pferd verursacht, greift die Haftpflichtversicherung des Pferdebesitzers. Wenn die Reitbeteiligung selbst Schäden erleidet, kann es schwieriger sein, Ansprüche gegen den Pferdebesitzer geltend zu machen als im Fall eines Fremdreiters. Die Klassifizierung als Fremdreiter oder Mitbesitzer variiert je nach Versicherungen und Gerichtsurteilen. Der Pferdebesitzer ist nur dann abgesichert, wenn die Haftpflichtversicherung die Ansprüche fremder Reiter abdeckt.
Das übernimmt die Pferdehaftpflicht:
Eine Pferdehaftpflicht kommt für folgende Schäden, die durch das Pferd entstanden sind, auf:
-
Personenschäden, wie zum Beispiel Behandlungskosten infolge einer Bissverletzung
-
Sachschäden, wie zum Beispiel ein beschädigtes Fahrzeug
-
Vermögensschäden, wie zum Beispiel der Verdienstunfall einer verletzten Person
Zusätzlich gibt es weitere Leistungen wie Mietsachschäden, Deckacktschäden und Flurschäden, die abhängig vom gewählten Tarif abgedeckt sind:
-
Mietsachschäden an der festen Einrichtung der gemieteten Pferdebox
-
ungewollte Deckaktschäden (für Halter von Hengsten sinnvoll)
-
Schäden am Flur, die an landwirtschaftlich oder gartenbaulich genutzten Flächen entstehen (Flurschäden)
Du solltest beim Abschluss einer Pferdehaftpflichtversicherung Folgendes beachten:
-
Achte darauf, dass die Versicherungssumme deinem Pferd und deinem Versicherungsbedarf entspricht. Die Deckungssumme legt fest, bis zu welcher Höhe die Versicherung Schäden übernimmt. Je nach Tarif werden Schäden von einer Million bis zu 15 Millionen Euro abgedeckt.
-
Beachte, dass Fohlen normalerweise keine eigene Pferdehaftpflichtversicherung haben können. Viele Versicherungen gestatten jedoch, junge Pferde in die Versicherung der Mutterstute aufzunehmen.
-
Ein passiver Rechtsschutz ist wichtig, da er sicherstellt, dass die Versicherung ungerechtfertigte Ansprüche gegen Pferdebesitzer abwehrt und gegebenenfalls für anfallende Gerichtskosten aufkommt.
-
Wenn du dein Pferd zu Turnieren ins Ausland transportierst, ist es ratsam, einen weltweiten Versicherungsschutz in Betracht zu ziehen.
-
Überprüfe ebenfalls, ob Reitbeteiligungen, Tierhüter und Fremdreiter in der Pferdehaftpflichtversicherung mitversichert sind.
Interessierst du dich für eine Pferdehaftpflichtversicherung?
Obwohl keine gesetzliche Verpflichtung besteht, dein Pferd gegen Schadensersatzansprüche zu versichern, gehört die Pferdehaftpflichtversicherung zusammen mit einer Pferdekrankenversicherung oder einer OP-Versicherung zu den wichtigsten Policen für Pferdehalter. In einem persönlichen Gespräch erkläre ich dir, welche Leistungen wirklich wichtig für dein Pferd sind.
-> Vereinbare einfach einen Termin <- ... schreib mir oder ruf mich an ... ich stehe dir kompetent zur Seite, um deine finanziellen und versicherungsbezogenen Fragen rund um dein Pferd zu beantworten.
Tierarztkosten im Blickpunkt: Operationskostenversicherung für Pferde
Ein unruhiges Pferd in der Box, das gegen seinen Bauch tritt – der Tierarzt bestätigt die Kolikverdacht, eine Operation ist unumgänglich. Wenige Tage später erhält man die Rechnung, die im mittleren vierstelligen Bereich liegt. Die tierärztliche Versorgung von Pferden kann zweifellos kostspielig sein und möglicherweise das Budget übersteigen. Hierbei kann eine Operationskostenversicherung eine erhebliche Entlastung bieten. Jedoch variieren die Leistungen je nach Versicherung erheblich. Einige Policen decken lediglich einen bestimmten Prozentsatz der Gebührenordnung für Tierärzte (GOT) ab, während andere Anbieter Jahreslimits setzen oder die Deckung für bestimmte Eingriffe auf eine bestimmte Summe begrenzen.
Es ist entscheidend, dass das Pferd bei Antragsstellung in guter gesundheitlicher Verfassung ist. Das Alter und die Rasse des Pferdes spielen dabei keine Rolle. In der Regel besteht zu Beginn der Versicherung eine Wartezeit von etwa drei Monaten. Bei bestimmten Eingriffen wie Chip-Operationen kann diese Wartezeit auf zwölf Monate verlängert werden. Bei den meisten Versicherern sind Operationen, die aufgrund von Unfällen notwendig werden, sofort abgedeckt, da sie nicht vorhersehbar sind.
Eine Operationskostenversicherung ist zweifellos sinnvoll, da sie, obwohl sie nicht sämtliche Kosten deckt, für eine gewisse finanzielle Absicherung sorgt. Operationen aufgrund von Koliken sind bei vielen Anbietern Teil des Standardpakets und werden je nach Tarif mit einer festgelegten Höchstsumme oder sogar unbegrenzt erstattet.
10 gute Gründe für eine Pferde-OP-Versicherung (am Beispiel Tarif der Uelzener):
-
Bis zu 100% Kostenübernahme zum 2-fachen Satz der GOT
-
Ohne Jahreslimit in den Erstattungskosten (auch bei mehreren Operationen pro Jahr)
-
Keine Altersbegrenzung - bis zu 100 % Versicherungsschutz für Pferde jeden Alters (Beginn schon ab dem 3. Lebensmonat)
-
Operationen unter Voll- oder Standnarkose
-
Nur 7 Tage Wartezeit für Bauchhöhlenoperationen (Kolik-OP)
-
Drei Monate Wartezeit für alle weiteren bedingungsgemäß versicherten Operationen – außer bei OCD beträgt die Wartezeit 1 Jahr
-
Mitversicherung des Narkoserisikos
-
Nachsorge bzw. Nachbehandlung nach dem OP-Tag, stationäre Unterbringung, verordnete Arzneimittel: je nach Tarifvariante bis 10 Tage nach dem OP-Tag
-
Kosten von bildgebenden Verfahren (Röntgen, Ultraschall, MRT) im Vorfeld einer notwendigen OP sind versichert
-
Freie Tierarztwahl
10 gute Gründe für eine Pferde-Krankenversicherung (am Beispiel Tarif der Uelzener):
-
kein Jahreslimit
-
bis zu 100% Kostenübernahme für ambulante und stationäre Behandlungen bis zum 2-fachen Satz der GOT
-
bis zu 100% Versicherungsschutz für Pferde jeden Alters (ab dem 3. Lebensmonat)
-
inklusive aller Leistungen aus der Pferde-OP-Versicherung in der Tarifvariante premium plus
-
Nachsorge bzw. Nachbehandlung nach dem OP-Tag, verordnete Arzneimittel: unbegrenzt
-
Operationen unter Voll- oder Standnarkose
-
Das Narkoserisiko ist mitversichert
-
Verordnete Arznei- und Verbandsmittel
-
Vorsorge bezuschussen wir mit 100 € pro Versicherungsjahr (z. B. Impfungen, etc.)
-
Regenerative Therapien bis 1000 € pro Versicherungsfall
Pferde-Lebensversicherung
Neben Tierhalterhaftpflicht- und Operationskostenversicherungen bieten viele Anbieter eine dritte Art von Versicherung an: die Pferde-Lebensversicherung. Diese Versicherung bietet verschiedene Tarifoptionen. Die Grundvariante deckt normalerweise den Tod des Pferdes durch einen Unfall ab. In der teureren Variante sind oft Entschädigungen für langanhaltende Krankheiten oder Verletzungen enthalten, die das Pferd daran hindern, geritten zu werden.
Risiko beim Transport
Die Pferde-Transportversicherung ist ebenfalls eine Überlegung wert, da Unfälle auf dem Weg von A nach B schnell passieren können. Die meisten Anbieter decken Schäden, die bei einer Nottötung oder dem Tod aufgrund eines Unfalls auftreten. Ob diese Versicherung dauerhaft erforderlich ist, hängt von den individuellen Umständen ab. Wenn man häufig an Turnieren teilnimmt oder generell oft mit dem Pferd auf dem Anhänger unterwegs ist, empfiehlt sich die Pferdelebenversicherung, da sie den Transport mit einschließt. Steht das Pferd hingegen größtenteils auf der eigenen Weide, besteht die Möglichkeit, auf kurzfristige Transportversicherungen zurückzugreifen.
Welche Versicherungen sind außerdem wichtig?
Beim Reitsport sind verschiedene Versicherungen empfehlenswert:
Betriebshaftpflicht
Der Betrieb einer Reitanlage, die Unterbringung von Pensionspferden – das sind große Projekte, die viel Freude und ebenso viel Verantwortung mit sich bringen.
Ob Gestüt, Reitverein, Pferdezuchtbetrieb oder privater Stall am Haus, ob beim Weidegang oder in der Reithalle: Wo mehrere Pferde und Menschen zusammenkommen, können leicht Unfälle passieren oder Schäden entstehen. Die Kosten dafür müssen Sie als Inhaber des Pferdebetriebs bzw. als Pferdehalter tragen.
Eine Betriebshaftpflicht für Pferdebetriebe schützt Dich davor.
Möchtest Du Pferde gegen Entgelt in Pension nehmen, sollte unbedingt auch das gewerbliche Tierhüterrisiko bei der Betriebshaftpflicht für Pferdebetriebe berücksichtigt werden. Denke auch daran, gegebenenfalls weitere Risiken wie die Haftpflicht für Pferde und Hunde, Reitlehrer, Bereiter und Reittherapeuten mitzuversichern.
Unfallversicherung:
Diese Versicherung bietet Schutz, falls du beim Reiten verletzt wirst, und kann die Kosten für medizinische Behandlungen und Rehabilitation decken.
Eine Unfallversicherung für Reiter ist sinnvoll aus verschiedenen Gründen:
-
Schutz vor Unfallfolgen: Der Reitsport birgt naturgemäß Risiken, da das Reiten von Pferden eine physisch anspruchsvolle und potenziell gefährliche Aktivität ist. Bei einem Sturz oder einem Unfall während des Reitens können schwere Verletzungen auftreten, die medizinische Behandlung und Rehabilitation erfordern. Eine Unfallversicherung kann dazu beitragen, die finanziellen Belastungen im Falle eines Unfalls zu mildern.
-
Deckung von Behandlungskosten: Unfälle beim Reiten können zu erheblichen medizinischen Kosten führen, einschließlich Arzthonoraren, Krankenhauskosten, Physiotherapie und Medikamenten. Eine Unfallversicherung deckt diese Kosten und ermöglicht es dem Versicherten, die erforderliche medizinische Versorgung zu erhalten, ohne sich über finanzielle Belastungen Gedanken machen zu müssen.
-
Einkommensschutz: Wenn ein Reiter aufgrund eines Unfalls arbeitsunfähig wird und daher Einkommenseinbußen erleidet, kann eine Unfallversicherung eine Invaliditätsrente oder andere Leistungen bieten, um den Verlust des Einkommens auszugleichen.
-
Invaliditätsleistungen: Eine Unfallversicherung kann Leistungen für dauerhafte Invalidität nach einem Reitunfall bieten. Diese Leistungen können dazu beitragen, die finanziellen Herausforderungen zu bewältigen, die mit bleibenden körperlichen Beeinträchtigungen einhergehen.
-
Flexibilität: Unfallversicherungen sind oft flexibel und können an die individuellen Bedürfnisse und das Budget angepasst werden. Reiter können je nach ihren Aktivitäten und Risikobereitschaft eine Versicherung auswählen, die zu ihnen passt.
-
Unfallrisiko außerhalb des Reitens: Eine Unfallversicherung kann auch Schutz außerhalb des Reitens bieten. Unfälle können im täglichen Leben oder bei anderen Aktivitäten auftreten, und eine Unfallversicherung deckt diese Situationen ebenfalls ab.
Insgesamt bietet eine Unfallversicherung für Reiter Schutz und finanzielle Sicherheit, um die unerwarteten Folgen von Reitunfällen zu bewältigen. Es ist wichtig, die Versicherungsbedingungen und Deckungsoptionen sorgfältig zu prüfen, um sicherzustellen, dass sie den individuellen Bedürfnissen und Risiken entsprechen.