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BERUFSUNFÄHIGKEITSVERSICHERUNG | Definition, Leistungen, Absicherung

Pod­cast Risiko: LebenFolge 04: Nora Fieling: Leben mit der Angst
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Was ist die private Berufsunfähigkeitsversicherung?

 

Die private Berufsunfähigkeitsversicherung - dein Schutzschild in turbulenten Zeiten.

Kannst du dir vorstellen, wie es ist, wenn du mitten im Leben stehst, deine Träume verfolgst, und plötzlich reißt ein Sturm alles auseinander? Die private Berufsunfähigkeitsversicherung ist wie ein zuverlässiger Begleiter, der dich in diesen stürmischen Momenten schützt. Sie gibt dir die Gewissheit, dass du nicht alleine dastehst, wenn das Schicksal zuschlägt.

Berufsunfähigkeit - ein Begriff, der Ängste weckt und Sorgen schürt. Wenn die Fähigkeit, deinen Beruf auszuüben, schwindet, geraten auch deine Einkünfte aus Lohn und Gehalt in Gefahr. Dies ist eine schwere Belastung für jeden, insbesondere jedoch für junge Menschen ohne finanzielle Rücklagen, für Familien, die von einem Alleinverdiener abhängig sind, oder für Singles, die auf sich alleine gestellt sind.

Die Bedrohung der Berufsunfähigkeit lauert nicht nur in körperlich anspruchsvollen Berufen. Sie kann jeden von uns treffen. Psychische Erkrankungen sind mittlerweile die häufigste Ursache für Berufsunfähigkeit. Die finanzielle Belastung für medizinische Versorgung und Betreuung kann überwältigend sein.

In diesen düsteren Momenten ist die Berufsunfähigkeitsversicherung wie ein Rettungsring, der die finanzielle Lücke schließt. Das wird immer bedeutender, da die Leistungen aus der gesetzlichen Rentenversicherung in der Vergangenheit deutlich gekürzt wurden und die Erwerbsminderungsrente oft nur minimale Sicherheit bietet.

Fakt ist: Praktisch jeder, der von seinem Einkommen abhängig ist, benötigt diese zusätzliche Sicherheit. Die private Berufsunfähigkeitsversicherung ist der Schlüssel, um deinen gewohnten Lebensstandard zu bewahren, wenn das Schicksal zuschlägt. Sie ist wie ein Schutzschild, das dich vor den Stürmen des Lebens bewahrt. Investiere in deine Zukunft, investiere in deine Sicherheit - mit der Berufsunfähigkeitsversicherung.

Was leistet die private Berufsunfähigkeitsversicherung?

 

Die private Berufsunfähigkeitsversicherung tritt in der Regel ein, um einem berufstätigen Versicherten eine BU-Rente zu gewähren, wenn dieser aufgrund einer Krankheit oder eines Unfalls mindestens zu 50 Prozent berufsunfähig ist. Darüber hinaus gilt oft auch jemand als berufsunfähig, wenn er pflegebedürftig ist und mindestens in die Pflegestufe 1 eingestuft wurde, abhängig von den vertraglichen Vereinbarungen.

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass Versicherungsunternehmen ihren Kunden sowohl eine kostengünstige Grundabsicherung als auch einen umfassenden Versicherungsschutz bieten möchten. Aus diesem Grund verwenden sie in ihren Verträgen häufig unterschiedliche Definitionen für den Begriff der Berufsunfähigkeit.

Definition: Wann ist man berufsunfähig?

 

Der Gesetzgeber hat die Berufsunfähigkeit im Versicherungsvertragsgesetz folgendermaßen definiert:

 

„Berufsunfähig ist, wer seinen zuletzt ausgeübten Beruf, so wie er ohne gesundheitliche Beeinträchtigung ausgestaltet war, infolge Krankheit, Körperverletzung oder mehr als altersentsprechendem Kräfteverfall ganz oder teilweise voraussichtlich auf Dauer nicht mehr ausüben kann.

 

Als weitere Voraussetzung (…) kann vereinbart werden, dass die versicherte Person auch keine andere Tätigkeit ausübt oder ausüben kann, die zu übernehmen sie auf Grund ihrer Ausbildung und Fähigkeiten in der Lage ist und die ihrer bisherigen Lebensstellung entspricht."

 

Unter den Anbietern von Berufsunfähigkeitsversicherungen gibt es allerdings keine einheitliche Definition des Begriffs.

 

Ursachen für Berufsnfähigkeit

Zwei Möglichkeiten für den Berufsunfähigkeitsschutz

 

Man hat zwei Möglichkeiten, um sich gegen das finanzielle Risiko im Fall einer Berufsunfähigkeit privat abzusichern. Welche Form am besten geeignet ist, hängt von den individuellen Lebensumständen und Vorstellungen ab.

 

1. Die selbstständige Berufsunfähigkeits-Versicherung

 

Bei dieser Art des Vertrags handelt es sich um einen eigenständigen Risikovertrag. Ähnlich wie bei einer Risikolebensversicherung berechnet der Versicherer hier das individuelle Berufsunfähigkeitsrisiko anhand der biometrischen Daten. Auf dieser Grundlage ermittelt er den erforderlichen Beitrag für die gewünschte Vertragsdauer (zum Beispiel bis zum 65. Lebensjahr) sowie die festgelegte monatliche Berufsunfähigkeitsrente.

Im Falle des Eintritts der Berufsunfähigkeit während der Vertragslaufzeit leistet die Versicherung die vereinbarte monatliche Berufsunfähigkeitsrente, solange die Berufsunfähigkeit andauert. Diese Zahlungen erfolgen maximal bis zum Ende der zuvor festgelegten Vertragslaufzeit der BU-Versicherung.

Sollte jedoch während der Vertragslaufzeit keine Berufsunfähigkeit eintreten, erfolgt seitens des Versicherers nur in Ausnahmefällen und möglicherweise in begrenztem Umfang eine Schlusszahlung. Dies ist der Fall, da der Versicherte während der Vertragslaufzeit lediglich einen reinen Risikobeitrag ohne Sparanteil entrichtet.

 

2. Die Berufsunfähigkeits­-Zusatzversicherung (BUZ)

 

Diese ergänzende Versicherungsoption ist ausschließlich in Verbindung mit einer Lebens- oder Rentenversicherung abschließbar. Die Berufsunfähigkeitsrente hat in diesem Kontext hauptsächlich den Zweck sicherzustellen, dass der Versicherte im Falle einer Berufsunfähigkeit die Beiträge für seine Altersvorsorge, beispielsweise in Form von Lebens- und/oder Rentenversicherungen, weiterhin aufbringen kann. Auf diese Weise bleibt zumindest die private Altersvorsorge erhalten und kann bis zum Eintritt in den Ruhestand fortgeführt werden. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, dass der Kunde zusätzlich eine separate Berufsunfähigkeitsrente vereinbaren kann.

Die Risikoprüfung in der Berufsunfähigkeits-versicherung

 

Ein entscheidender Faktor bei der Ausgestaltung der Berufsunfähigkeitsversicherung ist die Frage nach dem individuellen Berufsunfähigkeitsrisiko des Antragstellers. Die Möglichkeit, Versicherungsschutz zu erhalten, sowie die damit verbundenen Bedingungen hängen daher von verschiedenen Faktoren ab:

  • Gesundheitszustand und vorhandene Krankheiten bzw. Vorerkrankungen

  • Alter des Antragstellers

  • ausgeübter Beruf (oftmals verwenden Versicherungsgesellschaften "Berufskataloge", um das Risiko der verschiedenen Tätigkeiten einzuschätzen)

  • eventuell ausgeübte risikoreiche Hobbys

 

Um diese individuellen Lebensumstände korrekt zu bewerten, wird vor Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung in der Regel eine einmalige Risikoprüfung durchgeführt. Der Versicherer fordert den Antragsteller auf, schriftlich verschiedene Fragen zum Gesundheitszustand und zur Krankheitsgeschichte zu beantworten. Diese Fragen beziehen sich normalerweise auf einen Zeitraum von fünf bis zehn Jahren vor dem Antragsdatum. Falls risikorelevante Einschränkungen vorliegen, wie beispielsweise Allergien, müssen zusätzliche Informationen in einem gesonderten Fragebogen bereitgestellt werden.

Anhand dieser Angaben wird das individuelle Risikoprofil des Kunden ermittelt. Basierend darauf legt der Versicherer den Beitrag für die Berufsunfähigkeitsversicherung fest, der dann für die gesamte Laufzeit des Vertrags garantiert wird.

 

Wie wird die Berufsunfähigkeit festgestellt?

 

Wer aufgrund eines Unfalls oder einer Krankheit nicht mehr in der Lage ist zu arbeiten und daher ohne Einkommen dasteht, hat durch den Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung eine solide Vorsorge getroffen. Dennoch erfolgt die Leistungszahlung der Versicherung nicht automatisch. Zunächst muss ein Facharzt feststellen, ob beim Versicherten tatsächlich eine Berufsunfähigkeit vorliegt. Diese Diagnose kann der Versicherer mithilfe von Meldungen oder Fragebögen, die entweder direkt an den Versicherten oder an seinen Hausarzt gesendet werden, überprüfen. Gegebenenfalls kann auch ein unabhängiger Arzt beauftragt werden, die Überprüfung durchzuführen.

Sollte der Arzt zu dem Schluss kommen, dass keine Berufsunfähigkeit vorliegt, hat der Versicherte die Möglichkeit, einen Gutachter hinzuzuziehen. Das Versicherungsunternehmen kann zum Beispiel drei Ärzte vorschlagen, die in der Nähe des Versicherten praktizieren. Der Versicherte kann einen dieser Ärzte auswählen, der dann ein unabhängiges Gutachten erstellt.

Was bedeutet "Dynamik" in der Berufsunfähigkeits-versicherung?

 

Wenn man eine ausreichende Berufsunfähigkeitsrente sicherstellen möchte, ist es wichtig, auf die Dynamik in der BU-Versicherung zu achten. Dies bedeutet, dass die BU-Rente regelmäßig erhöht wird, indem die monatlichen Beiträge entsprechend angepasst werden. Dadurch wird sichergestellt, dass die vereinbarte Berufsunfähigkeitsrente nicht im Laufe der Zeit aufgrund von Inflation an Wert verliert. Diese Form der dynamischen Absicherung wird von allen Versicherungsunternehmen angeboten.

Durch die Dynamik erhöht der Versicherer jedes Jahr sowohl die Leistung als auch den Beitrag in einem vorher festgelegten Rahmen. Je nach individueller finanzieller Situation hat der Versicherte die Möglichkeit, diese Erhöhung zu akzeptieren oder dagegen Einspruch zu erheben. In der Regel muss die erste Erhöhung und anschließend etwa jede dritte Erhöhung angenommen werden, ansonsten verfällt die Dynamik im Vertrag.

Welche weiteren Möglichkeiten gibt es, seine Arbeitskraft zu schützen?

 

Die gesetzliche Erwerbsminderungsrente allein reicht oft nicht aus, und die Berufsunfähigkeitsversicherung ist nicht immer die optimale Wahl. Es gibt Alternativen, je nach Beruf und individuellen Bedürfnissen, um sich vor dem Risiko des Einkommensverlustes zu schützen. Hier sind einige private Versicherungsoptionen, die in Betracht gezogen werden können:

  • Grundfähigkeitsversicherung: Bei dieser Art der Versicherung werden bestimmte grundlegende Fähigkeiten versichert, wie Sehen, Sprechen, Gehen, Autofahren oder Treppensteigen. Falls jemand eine dieser versicherten Fähigkeiten verliert, wird eine vertraglich vereinbarte monatliche Rente von der Versicherung ausgezahlt.

  • Erwerbsunfähigkeitsversicherung: Diese Versicherung kann insbesondere für Personen in körperlich anspruchsvollen Berufen sinnvoll sein.

  • Private Unfallversicherung: Diese Versicherung bietet Leistungen, wenn jemand aufgrund eines Unfalls nicht mehr arbeiten kann, oft auch in Form von monatlichen Rentenzahlungen.

  • Dread-Disease-Versicherungen: Diese kommen zum Einsatz, wenn eine schwere Krankheit wie Krebs oder Multiple Sklerose die Ursache für Berufsunfähigkeit ist.

  • Multi-Risk-Versicherungen: Diese bieten einen umfassenden Schutz vor Erkrankungen und Unfällen, indem sie verschiedene Elemente aus den oben genannten Versicherungen kombinieren.

(Quelle: dieversicherer.de)

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Pod­cast Risiko:LebenFolge 05: Unfall im Urlaub
00:00 / 26:24
Berufsunfähigkeit Arbeitskraft absichern

1.775.112 beziehen aktuell eine Erwerbsminderungsrente in Deutschland

So viele Menschen beziehen derzeit Renten wegen verminderter Erwerbsfähigkeit.

1.378.698 Menschen sind in Westdeutschland betroffen und 396.414 in Ostdeutschland. Darunter fallen sowohl Erwerbsminderungsrenten der Allgemeinen Rentenversicherung als auch der Knappschaftlichen Rentenversicherung.

 

Ein Anrecht auf Erwerbsminderungsrente hast Du unter folgenden Voraussetzungen (§ 43 SGB 6):

 

  1. Du kannst weniger als sechs Stunden täglich in irgendeinem Beruf arbeiten. Dabei gilt der Grundsatz „Reha vor Rente“. Das bedeutet, die Rentenversicherung prüft zunächst, ob Deine Erwerbsfähigkeit durch eine Rehabilitation wieder hergestellt werden kann.

  2. Du hast schon mindestens fünf Jahre in die gesetzliche Rentenversicherung eingezahlt / Wartezeit erfüllt.

  3. In den letzten fünf Jahren vor Eintritt der Erwerbsminderung hast Du mindestens drei Jahre eingezahlt. Die drei Jahre müssen kein zusammenhängender Zeitraum sein.

 

Die gesetzliche Rentenversicherung unterscheidet zwischen voller und teilweiser Erwerbsminderung. Die Erwerbsminderungsrente in voller Höhe erhältst Du nur, sofern es Dir gesundheitlich nicht möglich ist, mehr als drei Stunden täglich zu arbeiten.

 

Kannst Du noch zwischen drei und sechs Stunden irgendeiner Arbeit nachgehen, zahlt die Rentenversicherung nur die halbe Erwerbsminderungsrente. Denn es wird erwartet, dass Du Dir einen Teilzeitarbeitsplatz suchst. Welchen Beruf Du zuvor ausgeübt hast, ist dabei unerheblich. So kannst Du als Akademiker auch auf eine ungelernte Tätigkeit verwiesen werden. Wenn Du aufgrund der Arbeitsmarktlage keine Teilzeitstelle findest, kannst Du jedoch die volle Erwerbsminderungsrente beantragen.

 

Sonderregelung für die Jahrgänge vor 1961

Bist Du vor dem 2. Januar 1961 zur Welt gekommen, gilt für Dich eine Sonderregelung. Du kannst die Rente wegen teilweiser Erwerbsminderung schon dann bekommen, wenn Du in Deinem erlernten oder zuletzt dauerhaft ausgeübten Beruf weniger als sechs Stunden täglich arbeiten kannst. Die Rentenversicherung prüft zwar, ob eine andere, gleichwertige Tätigkeit zumutbar ist, kann Dich aber nicht auf jede beliebige Tätigkeit verweisen.

 

Erwerbsminderungsrente für Selbstständige

Für Selbstständige besteht keine Versicherungspflicht in der gesetzlichen Rentenversicherung. In der Regel sichern sich selbstständige Gewerbetreibende und Freiberufler privat mit einer Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) oder einer der BU-Alternativen ab.

Wahlweise kannst Du als Selbstständiger aber auch einen Antrag auf Versicherungspflicht in der gesetzlichen Rentenversicherung stellen. Der Nachteil dabei ist, dass Du keinen Arbeitgeberzuschuss erhältst und daher den vollen Beitrag allein tragen musst.

Da viele Selbstständige diesen Betrag nicht aufbringen können, gibt es den sogenannten Regelbeitrag, der deutlich niedriger ist. Indem sie die Regelbeiträge einzahlen, erwerben Selbstständige einen Rentenanspruch in der Höhe eines Durchschnittsverdieners in der gesetzlichen Rentenversicherung.

 

Für das Jahr 2018 gelten folgende Werte für den Regelbeitrag:

 

- alte Bundesländer 566,37 Euro,

- neue Bundesländer 501,27 Euro.

 

Um eine Erwerbsminderungsrente zu erhalten, müssen Selbstständige dieselben Voraussetzungen erfüllen wie alle Pflicht-Beitragszahler. Für einen lückenlosen Schutz bei Erwerbsminderung müssen sie die Versicherungspflicht innerhalb von 24 Monaten nach Beendigung der letzten versicherten Tätigkeit beantragen.

 

Wie hoch ist die Erwerbsminderungsrente?

Wie viel Erwerbsminderungsrente Du bekommst, hängt mit Deinem individuellen Rentenanspruch zusammen. Für die Höhe der Erwerbsminderungsrente spielt eine Rolle, wie viele Jahre Du schon in die Rentenversicherung eingezahlt hast. Außerdem kommt es darauf an, wie viele Entgeltpunkte Du dabei gesammelt hast und wie lange Du bis zur regulären Altersrente noch arbeiten müsstest.

Beim Einschätzen Deiner Ansprüche hilft ein Blick in die Renteninformation, die Du i.d.R. einmal im Jahr von der Deutschen Rentenversicherung bekommst: Dort steht, wie viel Rente Du derzeit bei voller Erwerbsminderung bekämst.

 

Die staatliche Absicherung fällt in der Regel ungenügend aus.

 

> Wer im Jahr 2017 erstmals eine Erwerbsminderungsrente bezog, erhielt laut der Deutschen Rentenversicherung durchschnittlich 716 Euro im Monat.

 

> Betroffene, die nur die halbe Rente wegen teilweiser Erwerbsminderung erhielten, kamen auf eine durchschnittliche Rente von 410 Euro.

 

Neurentnern mit voller Erwerbsminderungsrente zahlte die Rentenversicherung im Schnitt 749 Euro.

Achtung: Durch den vorzeitigen Rentenbeginn verringert sich die Erwerbsminderungsrente noch einmal um einen individuellen Abschlag. Wie bei der regulären Altersrente gibt es auch bei der Erwerbsminderungsrente eine Altersgrenze für einen Renteneintritt ohne Abschlag. Diese wird bis zum Jahr 2024 schrittweise von 63 Jahren auf 65 Jahre angehoben. Jeder Monat vor der maßgeblichen Altersgrenze kostet 0,3 Prozentpunkte, höchstens jedoch 10,8 Prozent.

"Die Erwerbsminderungsrente liegt oft unter dem Bedarf zur Grundsicherung. Sie reicht also zum Leben nicht aus. Es ist existenziell, eine Berufsunfähigkeitsversicherung abzuschließen, um das fehlende Einkommen auszugleichen."

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5 Tipps zur Berufs­un­fä­hig­keits­ver­si­che­rung

Im Falle einer Berufsunfähigkeit reichen staatliche Leistungen oft nicht aus, daher ist es wichtig, dass Verbraucher rechtzeitig vorsorgen. Im Folgenden erklären wir, wie sie am besten vorgehen können.

 

Tipp 1: Versicherung möglichst früh abschließen

Es ist ratsam, eine Berufsunfähigkeitsversicherung möglichst früh im Leben abzuschließen. Die Höhe der Beiträge hängt oft vom Alter des Versicherten ab. Je jünger man beim Abschluss ist, desto niedriger fallen die Beiträge aus. Dies liegt daran, dass jüngere Menschen in der Regel gesünder sind und seltener relevante Vorerkrankungen haben. Wenn man erst später eine Versicherung abschließt, wenn das Risiko der Berufsunfähigkeit bereits gestiegen ist, kann der Schutz teurer sein oder mit Zuschlägen und Ausschlüssen verbunden sein.

Tipp 2: Gesundheitsfragen korrekt beantworten

Vor Abschluss des Vertrags führt die Versicherung eine Risikoprüfung durch, die Fragen zum allgemeinen Gesundheitszustand, gefährlichen Hobbys und Vorerkrankungen umfasst. Falsche Angaben können den Versicherungsschutz gefährden, insbesondere wenn der Versicherte vorsätzlich oder grob fahrlässig gehandelt hat. Daher ist es entscheidend, die Fragen sorgfältig und korrekt zu beantworten.

Tipp 3: 75 bis 80 Prozent des Nettoverdienstes als Berufsunfähigkeitsrente

Die Höhe der Berufsunfähigkeitsrente ist individuell verhandelbar. Eine sinnvolle Orientierung ist das letzte Einkommen, wobei Versicherungsunternehmen in der Regel maximal 75 bis 80 Prozent des Nettoverdienstes absichern.

 

Tipp 4: Versicherungssumme an den Bedarf anpassen

Da sich der finanzielle Bedarf im Laufe des Lebens ändert, sollte die Versicherungssumme nach Bedarf angepasst werden können. Hierbei kann von Anfang an eine Dynamisierung in den Vertrag aufgenommen werden, was eine regelmäßige Anpassung der Versicherungsleistung und -prämie ermöglicht. Der Vorteil besteht darin, dass keine erneute Gesundheitsprüfung erforderlich ist, und das steigende Berufsunfähigkeitsrisiko im Alter keine Rolle bei der Berechnung des Versicherungsbeitrags spielt.

 

Tipp 5: Das Risiko nicht unterschätzen

Berufsunfähigkeit kann Menschen mitten in ihrer beruflichen Laufbahn treffen. Im Durchschnitt sind Versicherte im Alter von 47 Jahren, wenn der Versicherungsfall eintritt. Dies unterstreicht die Bedeutung, möglichst frühzeitig eine Versicherung abzuschließen. Selbst Büroangestellte sind nicht vor Berufsunfähigkeit geschützt, da psychische Erkrankungen mittlerweile die häufigste Ursache für Berufsunfähigkeit sind.

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