Wohl jeder war schon einmal psychisch beeinträchtigt. Dabei kann es sich um eine diagnostizierte psychische Erkrankung handeln oder um weit verbreitete Symptome wie Stress, Stimmungsschwankungen oder depressive Verstimmungen. Bei der Entstehung solcher Symptome spielen laut der Befragten des Statista Global Consumer Survey verschiedene Faktoren eine Rolle, die die Psyche triggern.
Am häufigsten sind dies Stress und Hektik im Alltag. Aber auch die Arbeit und das Berufsleben können zu Beeinträchtigungen führen. Genauso oft sind die Betroffenen aber auch selbst der Auslöser, indem sie hohe Ansprüche an sich selbst stellen und sich dadurch unter Druck setzen.
Am 10. Oktober findet alljährlich der Welttag der seelischen Gesundheit (World Mental Health Day) statt. Ziel des Tages ist, „die künstliche Trennung von körperlicher und seelischer Gesundheit aufzuheben und einen übergreifenden Gesundheitsbegriff im Bewusstsein der Menschen und in den Gesundheitssystemen zu verankern“, so die Bundespsychotherapeutenkammer. Initiiert wurde der Tag von der World Federation for Mental Health (WFMH), einer international tätigen Organisation in 112 Ländern.
Jeder 3. Fall von Berufs- und Erwerbsunfähigkeit ist auf psychische Krankheiten und Nervenkrankheiten zurückzuführen.
Immer mehr Menschen werden wegen psychischer Erkrankungen berufsunfähig – Frauen sind deutlich häufiger betroffen als Männer.
Psychische Leiden sind über viele Berufsgruppen hinweg seit Jahren auf dem Vormarsch und die Ursache Nummer eins für eine Berufsunfähigkeit (BU). Das Risiko ist für Frauen dabei deutlich höher, aufgrund psychischer Ursachen ihren Beruf aufgeben zu müssen als für Männer, wie der jetzt veröffentlichte "Report Berufsunfähigkeit" von Swiss Life zeigt.
30-jährige Frauen und Akademiker besonders betroffen
Das Risiko ist für Frauen mit 44 Prozent deutlich höher, aufgrund psychischer Ursachen ihren Beruf aufgeben zu müssen als für Männer (28 Prozent). 30-jährige Frauen sind mit 47 Prozent besonders stark betroffen. Unfälle sind bei jungen Männern bis 30 Jahren die BU-Ursache Nummer eins. Bei Männern hingegen tauchen psychische Erkrankungen erst in der zweiten Lebenshälfte häufiger auf. Interessant ist dabei, dass vor allem Männer in akademischen Berufen öfters von Depressionen oder Burn-out als Ursache betroffen sind als Männer in körperlich anstrengenden Berufen. Bei Frauen hingegen lässt sich kein Zusammenhang erkennen, hier tritt die BU-Ursache Psyche unabhängig von einer bestimmten Berufsgruppe auf.
Psyche vor Bewegungsapparat
Psychische Erkrankungen wie Burn-out, Depressionen und Angststörungen sind mittlerweile mit 37 Prozent die häufigste Ursache für eine Berufsunfähigkeit, also dem vorzeitigen Ausscheiden aus dem Berufsleben. Als zweithäufigste BU-Ursache gelten Erkrankungen des Bewegungsapparats mit 24 Prozent, gefolgt von Unfällen mit knapp 14 Prozent. Es folgen Krebs mit neun Prozent, Herz-/Kreislauferkrankungen mit acht Prozent und mit jeweils vier Prozent als BU-Ursachen innere oder sonstige Krankheiten.
Anstieg um 40 Prozent
"Allein in den letzten zehn Jahren registrieren wir in diesem Segment eine Zunahme um 40 Prozent", erläutert Amar Banerjee, Mitglied der Geschäftsleitung und Leiter der Versicherungsproduktion von Swiss Life Deutschland. Lag die Quote für psychische Erkrankungen im Jahr 2009 noch bei 26,5 Prozent, haben aktuell über 37 Prozent aller Leistungsfälle für Berufsunfähigkeitsversicherungen diesen Grund zur Ursache. Damit einhergehen dürften auch die Zunahme von Stress, Leistungsdruck und mangelndem Ausgleich im Arbeitsumfeld vieler Berufstätiger.
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Quellen: statista.com, swisslife.de
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