Die ganz speziellen besten Freunde des Menschen
- Michael Döring
- vor 10 Stunden
- 2 Min. Lesezeit
Blinden-, Begleit-, Signal- und Therapiehunde – Definition, Unterschiede und Dein Versicherungsschutz
Hunde übernehmen in unserem Leben viele Rollen – vom Familienmitglied über sportlichen Begleiter bis hin zum unverzichtbaren Helfer im Alltag. Besonders wichtig sind die Hunde, die speziell ausgebildet wurden, um Menschen mit Behinderung, chronischer Erkrankung oder psychischer Beeinträchtigung zu unterstützen.
Dazu gehören Blindenhunde, Begleithunde, Signalhunde und Therapiehunde. Doch was unterscheidet diese Hunde – und wie bist Du in Sachen Haftpflichtversicherung abgesichert?
Was sind Blinden-, Begleit-, Signal- und Therapiehunde?
Alle diese Hundearten zählen zu den sogenannten Assistenzhunden. Sie erfüllen eine klar definierte Aufgabe und unterstützen ihren Menschen im Alltag oder in einem therapeutischen Umfeld.
Blindenführhunde sind die bekanntesten Assistenzhunde. Sie helfen Menschen mit Sehbehinderung oder Blindheit, sicher durch den öffentlichen Raum zu kommen, Hindernisse zu umgehen, Treppen zu erkennen oder Straßen zu überqueren.
Begleithunde unterstützen Menschen mit körperlichen oder geistigen Einschränkungen, etwa Rollstuhlfahrer oder Menschen mit Epilepsie. Sie öffnen Türen, heben Gegenstände auf oder reagieren in Notfällen.
Signalhunde helfen Gehörlosen oder Menschen mit starker Hörbeeinträchtigung. Sie machen Dich z. B. durch Berührung auf Türklingeln, Wecker, Rauchmelder oder Babygeschrei aufmerksam.
Therapiehunde kommen in medizinischen oder psychologischen Bereichen zum Einsatz – etwa in der Ergo- oder Psychotherapie oder in der Altenpflege. Sie begleiten entweder dauerhaft einen Menschen oder werden von Fachpersonal gezielt in Einrichtungen oder Praxen eingesetzt.
Unterschied zwischen Assistenzhund und Therapiehund
Der Unterschied liegt im Einsatz:
Ein Assistenzhund lebt dauerhaft bei Dir und ist speziell auf Deine Bedürfnisse im Alltag ausgebildet.
Ein Therapiehund dagegen arbeitet gemeinsam mit einem Therapeuten und kommt bei wechselnden Patienten in Kliniken, Heimen, Schulen oder Praxen zum Einsatz. Er lebt in der Regel beim Therapeuten, nicht beim Patienten.
Versicherungsschutz: Wie sind solche Hunde abgesichert?
Wenn ein Hund einen Schaden verursacht, kommen zwei Versicherungsarten infrage:
Viele Versicherer schließen ausgebildete Assistenzhunde in die Privathaftpflicht ein – etwa Blindenführhunde oder Signalhunde. Typische Voraussetzungen:
Der Hund unterstützt Dich ausschließlich wegen einer anerkannten medizinischen Einschränkung.
Er gilt nicht als gefährlich im Sinne der Landesgesetze.
Es gibt ggf. einen Nachweis über Ausbildung oder Zertifizierung.
Aber Vorsicht: Nicht jede Privathaftpflicht deckt Hunde automatisch ab. Standardtarife schließen sie oft aus. Mit speziellen Deckungskonzepten, z. B. von AIG, Alte Leipziger, Haftpflichtkasse oder Gothaer, bist Du hier auf der sicheren Seite.
Tierhalterhaftpflichtversicherung
Wenn Dein Hund nicht ausschließlich privat oder assistenzbezogen eingesetzt wird, brauchst Du in der Regel eine Tierhalterhaftpflichtversicherung. Das gilt insbesondere:
bei Therapiehunden im professionellen Einsatz (z. B. Kliniken, Schulen),
bei Hunderassen, die unter Landeshundeverordnungen fallen,
oder wenn Einsätze über das private Umfeld hinausgehen (z. B. mobile Therapie).
Diese Versicherung schützt Dich bei Personen-, Sach- und Vermögensschäden – so wie jede normale Hundehalterhaftpflicht. In einigen Bundesländern (Berlin, Hamburg, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein und Thüringen) ist sie ohnehin gesetzlich vorgeschrieben.
Fazit
Blinden-, Begleit-, Signal- und Therapiehunde tragen wesentlich zur Lebensqualität und Selbstständigkeit bei. Versicherungstechnisch bewegen sie sich jedoch oft in einer Grauzone, die stark vom individuellen Tarif und vom genauen Einsatz abhängt.
Darum sollten wir unbedingt:
den Einsatzzweck und Ausbildungsgrad Deines Hundes klären,
prüfen, ob er in Deiner Privathaftpflicht eingeschlossen ist,
und ggf. eine Tierhalterhaftpflicht ergänzen.
So bist Du im Schadenfall bestens abgesichert – und hast Klarheit in einem Bereich, der häufig unterschätzt wird.
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